Anstieg an Kriminaldelikten im Bereich Südhessen, aber der Ostkreis ist ein der sichersten Regionen Hessens - Ostkreis sticht durch gesunkene Fallzahlen heraus

Der Ostkreis sticht positiv heraus, da hier auf das gesamte Jahr 2023 gesehen entgegen des deutschlandweiten Trends die Fallzahlen gesunken sind, auch im Vergleich zum gesamten Kreis Offenbach. Die Polizeiliche Kriminalstatistik hat für die drei Ostkreiskommunen insgesamt 1497 Straftaten registriert, im Jahr 2022 waren es noch 1513. Auf Seligenstadt entfielen 787, auf Hainburg 435 und auf Mainhausen 275. Dem gegenüber steht eine Aufklärungsquote von 55,5 Prozent und damit lediglich ein Prozent schlechter als im Jahr 2022.

Deutschlandweit wurden so viele Straftaten registriert wie seit 2016 nicht mehr. Ein besonderer Anstieg ist bei antisemitischen Straftaten, politisch motivierten – hier besonders aus dem rechtsextremen Spektrum - und der Straßenkriminalität zu verzeichnen. Südhessen und damit auch der Kreis Offenbach zeigte sich als sicherste Region im gesamten Bundesland.

Einen deutlichen Anstieg gab es in Seligenstadt und in Hainburg bei Fahrraddiebstählen, in Mainhausen sank die Zahl leicht. Gerade in Seligenstadt sieht Polizeichef Eck im Bahnhof einen „Hot Spot“ und brachte eine Videoüberwachung ins Spiel. Das würde abschreckend wirken und die Aufklärung erhöhen. Gerade in diesem Bereich ist die Quote extrem niedrig, bei insgesamt 125 erfassten Diebstählen wurden nur zehn geklärt.

Auch wenn es in Seligenstadt zu Schmiererei gekommen ist wie „Tötet alle Politiker“, kam es nicht zu tatsächlichen Angriffen auf Kommunalpolitiker.

In einem Pressegespräch erläuterte Erster Polizeihauptkommissar und Dienststellenleiter Thomas Eck zusammen mit seiner Stellvertreterin Polizeihauptkommissarin Corinna Vogel die Ergebnisse der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik 2023 für Seligenstadt, Hainburg und Mainhausen. Sein Fazit: Wir stehen gut da! Anwesend waren auch die Ostkreis Bürgermeister Dr. Bastian, Alexander Böhn und Frank Simon sowie der Erste Stadtrat Michael Gerheim.

„Grundsätzlich muss man aber sagen, dass sich zum Teil der Ton, besonders in den sozialen Medien, deutlich verroht hat und die Meinungsfreiheit nicht selten bis zur Grenze der Hetze ausgereizt wird“, so Bürgermeister Dr. Daniell Bastian. Die anderen anwesenden Bürgermeister bestätigten das. Keiner der anwesenden Berufspolitiker hat bisher körperliche Angriffe erfahren. „In einem persönlichen Gespräch konnte man bisher meist alles klären,“, so die Erfahrung von Frank Simon und Alexander Böhn.

Antisemitische Handlungen oder Äußerungen aufgrund des sich wieder stark verschärfenden Nahostkonflikts sind im Ostkreis nicht zu spüren, auch wenn es hessenweit mehr als dreimal so viele antisemitischen Straftaten gab als im Jahr zuvor. „Bei uns im Ostkreis herrscht immer noch ein gutes Miteinander bei der Toleranz, Weltoffenheit und eine klare demokratische Haltung dominieren“, sind sich alle anwesenden Bürgermeister einig.

Versuchte Tötungsdelikte gab es in allen drei Kommunen, allerdings handelt es sich dabei um einen erweiterten Suizid, einen ärztlichen Kunstfehler der final nicht als solcher gewertet wurde und um eine Beziehungstat. Je nach Ermittlungsstand verschiebt sich das Erscheinen in der Statistik.

Bei dem Straftatbestand der Körperverletzung musste in Seligenstadt (97) und in Hainburg (60) ein Anstieg verzeichnet werden, in Mainhausen bleibt es mit rund 30 Fällen ungefähr gleich.

„Meistens handelt es sich hier um Straftaten im häuslichen Bereich, aber es kommt auch beim gemeinsamen Feiern zu Handgreiflichkeiten. Nicht selten sind bestimmte Bereiche, in denen sich junge Menschen regelmäßig treffen, besonders gefährdet“, so Thomas Eck.
Bei den Rauschgiftdelikten gab es in allen drei Kommunen steigende Fallzahlen.

„Auch nach der Cannabislegalisierung werden wir weiter kontrollieren“, stellt Eck klar. Zum einen muss der Konsument von Cannabis volljährig sein und zum anderen zeige die Erfahrung, dass jemand, der kifft auch andere Drogen dabeihat. Außerdem betonte er, dass das Führen eins Kraftfahrzeuges unter deutlichen Einfluss von Cannabis nach wie vor verboten ist.

Vermögens- und Fälschungsdelikte sind nur in Mainhausen leicht angestiegen. Die In-ternetkriminalität sei ein „Fass ohne Boden“ und die Polizei empfiehlt dringend, bei einem Kauf oder Vertragsabschluss oder bei einer Kontaktaufnahme das Vier-Augen-Prinzip zu wahren. „Genau hinsehen“, sei der beste Schutz vor Betrügern.

Erster Polizeihauptkommissar Eck empfiehl jede Straftat zur Anzeige zu bringen und bittet die Bürgerschaft verdächtige Beobachtungen zu melden, auch über den Notruf 110.