Waldjugendspiele 2022                                              im Zeichen des Klimawandels

Die von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), dem Forstamt Langen (HessenForst) im Zusammenwirken mit der Kreuzburgschule, der Gemeindeverwaltung Hainburg, der Feuerwehr, dem Nabu und Privatpersonen am 19.7.22 veranstalteten Waldjugendspiele hatten wieder einmal besondere Herausforderungen zu bestehen.

Bei den seit fast 40 Jahren ununterbrochen stattfindenden Waldjugendspielen im Rahmen einer Projektwoche für Biologie an der Schule, mussten nach der Coronapandemie nun 40 Grad Außentemperatur als weiteres Erschwernis gemeistert werden. Der Klimawandel meldete sich zu Wort, aber so konnten sich zugleich alle von der wichtigen kühlenden Funktion der Wälder überzeugen.

Es begann mit dem Essen und zwar dem der Bäume. Als Einstimmung auf den Waldtag veranschaulichte im Schatten von Linden auf der Schulwiese Peter Fischer von der SDW den 83 Kindern der 6. Klassen mit einem Spiel und Infos die Entstehung und den Transport von Nährstoffen in Bäumen.

Am folgenden Tag erfuhren die Kinder im Wald an der Liebfrauenheide die Vielfalt des Ökosystems unter aktuellen Bedingungen. Morgens um 9.00 Uhr begrüßte Peter Fischer im Namen des Vorstandes der SDW und der Gemeinde alle Teilnehmer und Mitwirkenden und dankte allen, die diesen Tag ermöglichten. Bürgermeister Alexander Böhn, zugleich Vorsitzender des Verbandes, war erkrankt, wurde aber durch den 1. Beigeordneter Christian Spahn mit einem Grußwort und einem Eisgutschein, den er der verantwortlichen Projektleiterin Pascale Braun für alle Teilnehmer überreichte, vertreten. Das soll zum Ende der Projektwoche zur erwünschten Abkühlung beitragen.

Förster Johannes Hermann, der für die Koordination und das forstpädagogischen Konzept  der Spiele sowie die Verkehrssicherheit in seinem Waldrevier verantwortlich zeichnet, instruierte die Kinder für die Ralley, um danach selbst die Station zur Waldbedeutung zu übernehmen. Bei zunehmenden Temperaturen starteten 10 Teams, eingeteilt von ihren Lehrkräften, in einen Parcours von 8 Stationen, um ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in einem Wettbewerb im Verständnis des Waldes, seiner Tiere und Pflanzen unter gegenwärtigen Umweltbedingungen unter Beweis zu stellen.

Nicht nur theoretisches Wissen war gefragt, ebenso Geschicklichkeit und Teamgeist Besonders aktuell die Station der Feuerwehr mit Karl Bauernfeind und Sebastian Korb, die neben Chemikalieneinsätzen vor allem den Brandschutz erläuterten. Manfred Gutermuth vom Nabu klärte über die Vogelwelt und Naturschutzgebiete auf und konnte den Rupfplatz eines Habichts zeigen. Elke Nachtigall von der SDW hatte die Vielfalt der Bäume und den Baum des Jahres zum Thema. Die Lehrer Jan Rhein und Sebastian Schubert prüften die sinnliche Wahrnehmung mit Gegenständen aus dem Wald, während Madeleine Starostik und Marcel Kappler das Wissen über Waldschäden testeten. Wie seit 40 Jahren vertritt Claus Burow den Jagdverband und die SDW mit der Station über Jagd und Wildtiere. Franz-Josef Münch vom Bauamt prüfte die Geschicklichkeit im Umgang mit Holzklötzen und Zielsicherheit beim Tannenzapfenwerfen. Als Highlight bot er einen Hirschkäferfund, der alle begeisterte.

Die Erholungsfunktion des Waldes an heißen Tagen wurde den Kindern offenkundig, als Ihnen eine große Schulklasse aus Offenbach begegnete. Ebenso kamen eine Gruppe junger Mütter mit Kindern und viele Radfahrer und Fußgänger vorbei, die das bunte Treiben schmunzelnd beobachteten.

Neben den Erfahrungen über unseren Wald lernten die Kinder auch die Verantwortlichen für den Forst und deren Zusammenwirken kennen. So konnten sie direkten Kontakt zum Vertreter der Gemeinde als Waldbesitzer mit dem 1. Beigeordneten Christian Spahn , der Gemeindeverwaltung mit Franz Josef, Münch vom Bauamt, dem Förster Johannes Hermann vom Forstamt als fachkundigen Bewirtschafter und dem Waldarbeiter Joszef Kotwica von der Fa. Interforst, der Feuerwehr als Gemeindeeinrichtung und den Naturschutzverbandsvertretern des Nabu, dem Jagdverband und der SDW nehmen, die als ehrenamtliche Unterstützer der Interessen rund um den Wald tätig sind.

Bei der Siegerehrung an der Rentnerhütte durch Förster Hermann kam ein guter Wissensstand der Schülerinnen und Schüler zu Tage, der mit einer Holztierfigur belohnt wurde, die der SDW gestiftet hat. Endlich, nach dem Kenntniserwerb über die Ernährungs- und Trinkgewohnheiten der Bäume war es Zeit für den eigenen Hunger und Durst.
Carola Windweh, ehemalige Waldarbeiterin der Gemeinde, hat wie in den letzten 4 Jahrzehnten den Imbiss mit ihrem ebenso alten Citroentransporter besorgt. Würstchen und Getränke, waren von der Gemeinde bzw. der SDW gesponsert. Obst und Käse spendete der örtliche Edeka Markt Westphal .

Der Aufenthalt im Wald beeinflusst das Verhalten von Kindern u. Erwachsenen positiv, resümierten Peter Fischer von der SDW und die Projektleiterin der Schule, Pascale Braun. Sie freut sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen sowie den Schulklassen des nächsten Jahrgangs auf den kommenden Tag der Waldjugendspiele.

Müde und zufrieden machten sich am bisher heißesten Tag des Jahres die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften zu Fuß auf den Weg zurück zur Schule. Begleitet von der Überzeugung, aktiv etwas für den Klimaschutz tun zu müssen, damit Wanderungen auch im Hochsommer erfreulich bleiben.